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1337. Dezember 26. Hirschberg (act. Hirsberg).

die Steffani prothomart. 1338.

Heinr., Hzg v. Schl., H. v. Fürstenberg u. zu Jauer, bek., daß nach dem Tode s. Getreuen Albert Bawarus v. Walthersdorf (Waltersdorf, Kr. Schönau) H. Joh., Abt zu Lubens (Leubus), i. seinem u. seines Kl. Namen vor ihm mit der Versicherung erschien, daß er u. s. Kl. das Eigentumsrecht an den i. s. hzgl. Gebiet gelegenen Dörfern Sybotindorf (Seitendorf, Kr. Schönau) u. Kytzdorf (Ketschdorf, Kr. Schönau) besäßen, u. daß er deshalb verlange, in ihren eigentüml. Besitz eingeführt zu werden, da sie Peter, Sohn d. gen. Alb. Bawarus, mit der Behauptung besetzt halte, daß sie ihm infolge väterl. Erbfolge als Eigentum gehörten. Darauf habe er, der Hzg, um eine volle Klärung des Sachverhaltes zu erzielen, von beiden Parteien den Beweis ihrer Rechtsansprüche durch Zeugen od. Urk. zu einem bestimmten Termin verlangt, u. nachdem dies geschehen war, s. Baronen, Edlen u. Räten den Auftrag gegeben, ihn nach ihrem besten Wissen u. Gewissen zu belehren, welchem Teil auf Grund der vorgelegten Urk. auf beide Dörfer S. u. K. ein besseres Recht gebühre. Ihre Entscheidung lautete, daß Peter, Sohn des Bavarus, kein Recht an beiden Dörfern habe u. auch keins in ihnen beanspruchen könne. Infolge dieser Entscheidung erkennt nun der Hzg dem Abte, Konvent u. Kl. zu L. beide Dörfer S. u. K. mit allen ihren Zugehörungen, Früchten u. Nutzungen zu, näml. m. d. Schulzen u. den Rechten, wie sie durch Albert Bavarus vermöge s. Betriebsamkeit (industria) [d. h. wohl durch Anlegung zu deutschem Recht u. durch seine Bergbauunternehmungen] zu den gen. Dörfern erworben worden sind, mit welchen Namen sie auch genannt werden mögen u. setzt sie durch gegenwärtige Urk. i. d. körperl. Besitz der Dörfer u. Güter, indem er dem Peter, S. des Bavarus, ewiges Stillschweigen gegen jeden weiteren Rechtsanspruch auferlegt [Angef. mit d. J. 1338 bei Heyne, Gesch. des Bisthums Breslau I, 918].

Z.: Die Ritter Heinr. v. Waldow, Pescho v. Uchtericz (Üchtritz) u. Apeczko v. Zcedlicz, Heinr. v. Vroburg, Syffrid v. Ruzsindorf (Raussendorf), Heinr. v. Cyginberg (Ziegenberg) u. H. Joh. v. Gliwicz (Gleiwitz), hzgl. Prothonotar, Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Urk. Kl. Leubus 276. Orig. Perg. [Auf dem Rücken der gleichzeitige Vermerk: [Privilegium] ducis Henrici de Jawr, quod introducit nos (d. h. das Kloster) in corporalem possessionem villarum videlicet Sibotindorph et Kitzdorph] m. d. großen hzgl. Fußsiegel u. d. Helmrücksiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.